Ein lachendes, ein weinendes Auge....

Da ist er nun: der letzte Tag im Centro! Dass er so schnell kommt haette ich nun echt nicht gedacht. Denn mir kam die Zeit anfangs schon recht lang vor... 3 Monate, mensch, da ham wir doch verdammt viel Zeit! Fuer was? Um die Kinder fit zu machen, Lima genauestens zu erkunden, alle Sitten und Braeuche der Menschen hier kennenzulernen, Salsa tanzen zu lernen, dies und das.... Und schwupps sind sie um! Und natuerlich merkt man immer erst Richtung Ende was fuer ein "Spass" die ganze Zeit doch ist und dass man sich hier wirklich richtig zuhause fuehlt. Na gut, ich hab kein eigenes Bett - aber das hat hier ja sonst auch keiner! Die Motivation fuer die Therapie liess in den letzten beiden Wochen doch schon deutlich nach, leider! (die Reiselust kitzelte mich in den Zehen!) Denn jetzt wuerde man schon gerne mal die Zeit ein wenig zurueckdrehen und vielleicht die ein oder andere Sache mit einem Kind nochmal versuchen oder anders probieren... Im Endeffekt, was koennen die Kinder nun besser als vorher? Schwer zu sagen... es gibt sicherlich Kleinigkeiten, die man im Alltag gar nicht so mitbekommt. Natuerlich entwickeln sich die Kinder auch, aber nur wesentlich langsamer als normale... Und natuerlich ist es auch schwer ein sinnvolles Therapieziel zu finden, wenn einfach der Intellekt oder der Sinn an der Sache fehlt... Gutes Beispiel Lady C.: gerne haben wir mit ihr Luftballon gespielt, um ihre Bewegungen zu vergroessern und ihre Reaktionsfaehigkeit und Koordination zu foerdern... Aber sie zeigt einfach nicht die Reaktionen, die man sich erhofft. Natuerlich bleibt sie verlangsamt und springt nicht auf einmal auf, um den Ballon zu erreichen. Dafuer fehlt ihr einfach zu viel da oben, um´s mal gemein zu sagen. Auch wird sie nie die Farben lernen: " Lady, toma amarillo"(nimm gelb), "...rillo..." und nimmt rot... und das 45 min lang! Dann geht sie aus der Therapie und macht den Abwasch oder raeumt auf... Das verwirrt einen doch, oder? Zum Glueck sind es diese Alltaeglichkeiten, die sie gelernt hat... Und diese Art von Frustration haben wir bei vielen Kindern erlebt. Man lernt es zu akzeptieren und die Kinder so zu nehmen wie sie sind. Lernt, Eigenschaften an ihnen kennen und lieben und freut sich einfach darueber, wie gluecklich sie sind mit ihrem Leben...... Manolo, der den Orginal-Ton von SuperMarioLand imitieren kann, wenn jemand auf die Sprungtaste drueckt...... Lady und ihr Dauergrinsen...... Daniel, der einen gerne auszieht und abknutscht ("minni...wow!") und mit seiner breiten Spur...... Karla mit ihrer Brille und dem imitierten Zigarrettenrauchen, wie eine alte Dame..... Juan und seine staendige Rotznase......Naile, die einfach ihren Kopf nicht hoch kriegt..... Denise und ihr "ella"..... Viele Erinnerungen bleiben! Es war schon eine schoene Zeit hier im Centro! Morgen gibts "deutsche" Lasagne zum Abschied... Und weiter gehts ab naechster Woche im Kapitel 2: REISEN !!!

Brayan auf dem Trampolin...stimmt schon, dass er eigentlich keinen Hals hat

Daniel mit einer schmalen Spur...Therapieziel erreicht!!!:-)

Naile bekommt Tanzunterricht... Doch ihr Kopf blieb unten!

Tataaa! Karla und Tamara machen das, was wir wollen...kurzzeitig!
Lady rafft nix...Gruen!!!! Nicht orange!!!:-)Liebe Gruesse und bis bald! Eure Nora...