Montag, 27. August 2007

Inka-Trail mal anders - Camino Inka personal

Ja! Ich war da!

Wie ich schon angekuendigt hatte, wollten wir uns ja auf eine andere Art und Weise zum Machu Picchu aufmachen als mit der schweineteuren Variante Zug. Echt Wahnsinn, was da fuer ne Abzocke laeuft: 73 Dollar fuer den Backpacker-Zug Hin und zurueck! (fuer Einheimische sind es nur 3,4 Soles!) Dazu 120 Soles Eintritt fur MP selbst! Das kann sich doch kein Backpacker leisten, besonders will man es sich nicht leisten, wenn man eh nicht so Wert auf den touristenueberlaufenen Berg legt... Aber im Endeffekt sind wir schon froh, dass wir dort waren, es sehen konnten und so wenig dafuer bezahlt haben. Klar, es war eine Strapaze! Auf dem Hinweg sind wir mit dem Bus einen riesen Umweg gfahren, um MP sozusagen von hinten zu erreichen... Dann mussten wir noch 11 km auf Gleisen hinter uns bringen, bis wir endlich in Aguas Calientes ankamen - ein schrecklich touristisches Doerfchen mit einem Restaurant mit Happy Hour nach dem anderen... War ja klar!
Ich hoffe, ihr wollt jetzt nicht mehr zu Machu Picchu wissen? Erzaehl ich euch, wenn ich wieder zuhause bin, okay?
Den Aufstieg bewaeltigten wir natuerlich auch zu Fuss, denn einmal sparen, immer sparen! Der bequeme Bus haette wieder 6 Dollar pro Fahrt gekostet, da haben wir doch dankend abgelehnt! Morgens um 4 haben wir uns an den Aufstieg gemacht: 1750 Treppenstufen...Herrlich zum Aufwachen!:-) Und siehe da, wir waren tatsaechlich die ersten, die frierend auf den Einlass warten mussten, da wir uns sportlich etwas unterschaetzt hatten...
Machu Picchu ist wirklich sehr beeindruckend, nicht nur mal wieder Ruinen sondern eine ganze Stadt, super erhalten! Leider waren schon um 6 Uhr morgens so viele Leute dort, dass wir von einer mystischen Stimmung nichts mitbekommen haben... Mit unserem Reisefuehrer in der Hand (Danke Sandra!!!) versuchten wir alle Gebaeude und wichtige Monolithen zu identifizieren, ein nicht immer leichtes Unterfangen: "Du, ich glaub da hinten war noch was, wir muessen nochmal zurueck...Meinst du wirklich, dass ist das Intellektuellen-Viertel???" Aber Spass hat's gemacht...Besonders, wenn wir die Reisegruppen beobachtet haben: "5 Minuten fuers Foto" "Spuert ihr die Energie dieses Steins- ahh?!"
Fazit: Schoen war's!!!
Den Abend verbrachten wir etwas fertig und gelangweilt in unserem wirklich netten Hostal. Erst am spaeten Abend als wir gerade ins Bett wollten kamen wir mit Gino - dem Eigentuemer -ins Gespraech, ein total verkiffter Typ, der uns doch tatsaechlich umsonst mit zu MP hinauf genommen haette...Leider einen Tag zu spaet! Die Einladung zur Cannabis-Plantage und einigen Drinks mussten wir leider ablehnen, da am naechsten Tag eine noch groessere Strapaze auf uns wartete: 28 km ueber Gleise bis zu Km 82, von dort aus irgendwie mit Micros zurueck nach Cusco! Ich sag euch, es war ein Selbsterfahrungstrip! "Wieviel Steinspitzen kann man gleichzeitig unter der Fusssohle spueren?"; "Wie dick kann die Salzkruste auf deiner Haut werden?"; "Wielange kann man auf einem Gleis balancieren?"; "Wieviel Laktat kann ein Muskel produzieren?"... Spannend! Aber wir sind angekommen... und uns ging es gar nicht mal so schlecht wie wir erwartet hatten. Da hat unser staendiges Hoehentraining wohl doch was gebracht! Das nennt man wohl "on a shoestring"...

Nun geht es zurueck nach Lima... dann werden wir das erste Mal en vivo mit den Schaeden des Erdbebens konfrontiert. Haben im Fernsehen schon einige Reportagen gesehen, die Leute in Pisco und Umgebung hat es wirklich verdammt schlecht getroffen! Als wuerde nicht schon genug Geld fehlen in diesem Land, dann auch noch sowas...Werd mich in Lima mal schlau machen, wie man am besten helfen kann.

Ein letzter Gruss aus Cusco! Bis bald, Eure Nora

Ist das da der Machu Picchu? Auf dem Hinweg nach Aguas Calientes...
Naturgewalten - der Urubamba! Wie es erst zur Regenzeit aussehen muss?
Lalala...Das war noch ein Spaziergang!
Der Sonnenaufgang von Machu Picchu aus - vor der Eingangstuer!
Da wohnt doch noch jemand!?!
Die Unterstadt von MP - im Hintergrund der Panetón - keine Ahnung wie er heisst, aber lustig sieht er aus!
Ein kleines Stueckchen vom Weg nach oben - beim Runtergehen... In Echt sind die Stufen viel hoeher!:-)
Solch ein Ausblick entschaedigt in dem Moment nur wenig... Es fehlten noch ca. 8 km...
An diesem Schild endete unser ganz persoenlicher Inka-Trail! Und ich wette, er war tausendmal besser als der wirkliche, von Truppen ueberlaufene Camino-Inka!

Dienstag, 21. August 2007

Valle Sagrado de los Inkas - Das Heilige Tal der Inka

Das obengenannte Tal liegt unweit entfernt von Cusco, also eine gute Moeglichkeit sich von hier aus auf die Spuren der Inka zu begeben... Das haben wir gestern auch gemacht. Ein weiteres Mal nach Pisaq, wo ich zu Inti Raymi-Zeiten schon mal war... Tolle Natur und schoene Ruinen! Dann weiter mit dem Micro nach Urubamba, dort gibt es laut Reisefuehrer keine Sehenswuerdigkeiten, allerdings ist dieses Tal so fruchtbar und bunt, schon das allein lohnt einen Besuch. Dort haben wir uns dann noch die Salzterassen angeschaut und einen gemuetlichen Abend im ausgestorbenen Nest verbracht...Heute morgen haben wir uns in einen weiteren Micro gesetzt und schwupps, waren wir in Ollantaytambo! Wunderschoene Ruinen, in denen man sich einige Stunden aufhalten kann...und wieder tolle Aussicht auf die benachbarten Berghaenge! Dort konnte man sich richtig vorstellen, wie es frueher ausgesehen haben kann, sehr gut erhalten und wie eine kleine Stadt... Weiter gings nach Chinchero, einem verschlafenen Bauerndorf mit total anderer Natur als im Tal... Hatte was von Meck-Pomm, ehrlich! Wenn man sich die Berge im Hintergund wegdenkt... Insgesamt 2 wundervolle Tage, an denen wir uns endlich auch mal wieder bewegen durften, anstatt die ganze Zeit nur im Bus zu sitzen. Nun fehlt nur noch Machu Picchu! Morgen machen wir uns dran, die guenstige Route zu finden und nicht 60 Dollar nur fuer den Bummelzug zu bezahlen. Wuenscht uns Glueck, dass alles gut geht und nicht allzu viel Geld dabei drauf geht!

Pisaq, eine wichtige Stadt im Inka-Reich...
Die Salzterrassen naehe Urubamba, dort bekommen die Salzarbeiter fuer 250kg Salz umgerechnet 6 Euro!
Typische Inka-Architektur in Ollantaytambo...
Ollanta - Inka-Romatik pur. Das kleine Staedtchen ist seit der Inka-Zeit nahezu unveraendert...

Da, Meck-Pomm in Peru, nicht wahr?

Samstag, 18. August 2007

www.norainbolivia...

Da! Schaut mal! Hab mich doch endlich fuer einen praktischen Card-Reader entschieden, da nach etlichem Hick-Hack das Uebertragungskabel meiner neuen Camera einfach nicht funktionieren will! Also, geniesst die Vorstellung!
Im Valle de la Luna, naehe La Paz: eine Mondlandschaft mit einsamem Panfloetenspieler...
Mal was nicht so Gigantisches, aber schoen anzusehen, was durch Erosion so entstehen kann...
La Paz mit Berg im Hintergrund...aehmm, wie hiess er noch gleich?!
Auch wenn man's nicht toll sehen kann, stellt euch einen riesigen Talkessel vor, oben die Ebene ist der Stadtteil El Alto- wirkt wie abgeschnitten....Dort wo die Hochhaeuser sind, ist Miraflores-erinnert stark an Lima. La Paz hat uebrigens 3 Millionen Einwohner!
Eine Bootsfahrt, die ist lustig, in der Pampa....
...besonders, wenn einen auf einmal so etwas aus dem trueben Wasser entgegengrinst...
...oder dieses Kapiwara seinen dicken Hintern aus dem Schlamm erhebt...
...und die, die lassen sich nur blicken, weil sie scharf auf die Kekse der Touristen sind...
...und schaut euch diese Maerchenvoegel an...
Juan-Felipe, der Hauskaiman unserer Lodge bekommt sein Fruehstueck... Spaguetti Bolognese vom Vortag...
Rene, der moerderische guia mit einer 2 meterlangen Cobra...Gott, hab sie selig!
Und so sieht man nunmal aus, wenn man in der Pampa umherstiefelt!
Und so sieht man aus, wenn man denkt, Repelente (Insektenschutzmittel) auf der Kleidung wuerde reichen:-)
Ab in die Selva...
...sowas passiert halt...
Ach, ist das schoen!!!
Die Urwald-Truppe: Ana, Jenny, Norita und Carina
Im Bummelzug auf dem Weg nach Uyuni...
Weisse Weeeiiiteeeee............................!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Da hat man den Durchblick!
Grenzueberschreitung Bolivien-Peru in Desaguadero... Ein einheimisches Chaos!
Und nun genehmigen wir uns einen kraeftigen Schluck Chicha!:-) Schoene Gruesse aus Cusco!

Donnerstag, 16. August 2007

Resumen Bolivia

Hallo meine Lieben! Da guck ich mal ins studi-vz und ploetzlich erfaehrt man, dass es in Peru, ganz in der Naehe von Lima ein schlimmes Erdbeben gegeben hat. Man kriegt halt echt nix mit, wenn man den ganzen Tag im Bus sitzt und sich ausserdem in Bolivien befindet... Haben direkt mal deutsche Nachrichten gelesen, hoert sich echt schlimm an. 70% der Gebaeude in Pisco sind zerstoert und ne Menge Tote! Welch ein Unglueck!
Heute sind wir aus Uyuni zurueckgekehrt, haben eine Tagestour in den Salzsee "Salar de Uyuni" gemacht. Vorher war eigentlich eine 3-Tagestour geplant, haben uns aber dann doch dagegen entschieden, da wir von einigen Leuten hoerten, dass es 1. viel zu schnell geht und man keine wirkliche Zeit hat, alles zu geniessen, 2. arschkalt sein soll und 3. der erste Tag der schoenste sein soll. Ja, schoen war's tatsaechlich! Doch leider fuer unseren Geschmack viel zu kurz, zudem hatten wir etwas trouble mit der Agentur... Ich haette am liebsten dann doch noch die 3-Tagestour dran gehaengt, um noch mehr Weite und Weisse zu sehen... Aber man wird ja hier auch etwas groessenwahnsinnig bei dieser gigantischen Natur!!! Morgen gehts dann wieder zurueck nach Peru, auch ein schoenes Land!
Und nun mein Resumee der Bolivien-Reise: Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, wir beide waren sehr positiv ueberrascht! Was ich mit Bolivien assoziiere? Unendliche Weiten, Einoede wuerde man es bei uns nennen... Aber was fuer eine schoene Einoede!!! Atemberaubende Natur, wie der Titicaca-See, die Selva, der Salzsee... Interessantes Essen: Salteñas zum Fruehstueck, Api, Termiten, grandiose Pizza wie vom Italiener... Unheimlich nette Menschen, bis auf wenige Ausnahmen... Ueberraschend, wieviel Ordnung und Sauberkeit es hier gibt... Super Hostals... und vieles mehr, was ich jetzt grad nicht "zu Bildschirm" bringe.
Kurz gesagt: Ein tolles Land!!! Und ich koennte glatt noch weiter reisen in Bolivien, wuesste grad allerdings nicht wohin! Aber in Peru werden wir bestimmt auch noch gaaanz tolle Sachen sehen...
Tschuess Bolivien!
Und dank Anabel bekommt ihr jetzt doch noch ein paar Eindruecke...
An die Tiere gewoehnt man sich...

Aaahhhiiiiaaaahhhh...
Wie Schnee....
Geil was?!?

Montag, 13. August 2007

Was heisst eigentlich Pampa???

Guten Abend liebe Leute!
Da bin ich mal wieder in La paz, die Stadt wird mir immer sympathischer... Interessante Dinge zum Essen; sehr multikulturell; Menschen, die in einer riesen Schlange auf dem Buergersteig stehen ohne ersichtlichen Grund, bis man rausgefunden hat, dass die alle nur auf den Bus warten und sich dafuer ordentlich in eine Reihe stellen.... Schon ein anderes Voelkchen als die Peruaner! Sowieso sind wir in den letzten Tagen positiv ueberrascht, wie geordnet doch alles zugehen kann und dass alles wie am Schnuerchen passt.
Doch nun zu unserem Trip in den Dschungel. Eigentlich waren es ja 2 Touren, die wir sozusagen im Paket gekauft hatten... 3 Tage Pampa, 2 Tage Selva. Im Grunde genommen konnte man mit der Agentur recht zufrieden sein, wir hatten 2 unterschiedliche Fuehrer. Zum Glueck! Die ersten 3 Tage mussten wir uns mit Rene rumaergern, ein langweiliger, desinteressierter Typ, der entweder keine Lust hatte uns etwas zu erzaehlen oder es nicht fuer noetig hielt. Klar, er zog das Programm durch...Sowieso kann man PROGRAMM ganz gross schreiben, denn alles war bis aufs Kleinste organisiert, natuerlich alles ums Essen herumgelegt. Aber das ist vielleicht bei solchen Touren normal.... Wie gesagt waren die Tage in der Pampa durchgeplant, aber ich moechte es jetzt auch nicht schlecht reden. Denn wir haben wirklich viele beeidruckende Sachen gesehen und erlebt. Als Pampa ist in dieser Region sozusagen die Vorstufe vom Urwald gemeint. Es gibt weniger Vegetation, dafuer umso mehr Fauna... Und wilde Tiere haben wir gesehen.... Schade, dass meine Camera sich nicht ueberzeugen laesst, euch die Bilder zu zeigen, sobald ich einen Card-Reader habe, bekommt ihr ne Menge zusehen! Also, fangen wir mit den Tieren an. Unsere Lodge war direkt am Fluss, an dem sich alle Tiere konzentrieren, wir sind also knallhart in ihren Lebensraum eingedrungen... Aber was blieb uns anderes uebrig, wir wollten ja schliesslich was sehen! Aligatoren ohne Ende, viele Vogelarten, Schildkroeten, Aeffchen und: rosa Flussdelphine! Man konnte nicht nur lauter Tiere sehen, sondern auch hoeren, besonders nachts uns morgens! Wahnsinn! Es roch wie eine Mischung aus Zoo und Pflanzenabteilung im Baumarkt.... Ein unvergessliches Erlebnis! Auch unser Marsch am naechsten Tag eine "Erfahrung", bruetende Hitze, mannshohes Gestruepp, Matschloecher... und Schlangen! Gesehen haben wir eine Cobra und eine Anaconda! Und da fing im Nachhinein das Unglueck an... Unser Fuehrer schmiss sich wie ein Verrueckter auf die Cobra, natuerlich um sie uns zu zeigen. Da konnten wir noch nicht ahnen, welch ein Unglueck wir verursachten... Irgendwann hielt er sie in den Haenden und zeigte sie uns... Klar, der wirds wissen, dachten wir uns! Wenig spaeter entdeckten wir eine Anaconda, schon alles sehr aufregend und wenn der Fuehrer einem die Schlange in die Hand drueckt und meint, das ist schon okay so, klar, dann macht man das halt... wann hat man nochmal so eine Chance!?! Soweit so gut... Bis wir in die Selva kamen und einen sehr erfahrenen guia namens Tomba an die Hand kriegten und er uns erzaehlte, dass er den Schlangen keine 2 Wochen mehr zum Leben gibt. Denn durch unseren Geruch bzw. unser Insektenschutzmittel werden die Schlangen verstossen, finden kein Futter mehr und sterben frueher oder spaeter... Was fuer ein Schock! Ja, wie kann man denn einen solch schlechten Fuehrer einsetzen, fragten wir ihn?! Und warum sind wir nicht selbst darauf gekommen, fragten wir uns.... Aber Tomba meinte, dass es hier in diesem Gebiet ca. 90% schlechte Fuehrer gibt, die den Adventure-Tourismus unterstuetzen. Und schon sitzt man zwischen 2 Stuehlen und bekommt ein tierisch schlechtes Gewissen. Klar, wollten wir eine moeglichst guenstige Tour, aber kann man wissen, dass Agenturen, die mehr Geld verlangen wirklich besser sind? Generell ist es eine sehr schwierige Frage, ob man den Urwald kennenlernen will und dafuer auch gezwungenermassen die Zerstoerung mit in Kauf nimmt oder ob man es lieber ganz bleiben laesst.... Die Tage waren auf jeden Fall toll, doch ein fahler Nachgeschmack bleibt! Was meint ihr dazu?

Sonntag, 5. August 2007

Im Nachhinein: Was fuer ein Schwein!!!

Wie soll ich anfangen? Gestern mussten wir unsere Urwald-Tour bezahlen und dazu zur Bank, Geld abholen... Kein Problem, "geht 3 cuadras runter, da an der Ecke ist ne Bank, aber viel traffico!" Wir kamen an und sahen das Problem: ein Strassenumzug direkt vor unserer Bank, Gedraengel, Musik.... Hmm, was machen wir? Die Geldautomaten waren auch nur draussen angebracht und wir hatten Eile, da die Frau vom Touranbieter nicht lange im Hostal warten konnte... Gut, fragen wir einen Sicherheitsmenschen, ob er sich neben uns stellen kann. Geld in die Hosentasche, Umhaengetasche an den Koerper, ab durchs Gedraengel... Raus aus der Menge war meine Tasche um ein paar hundert Gramm leichter, was ich auch sofort merkte.... Das typische Ding: Mit ner Rasierklinge die Tasche aufgeschlitzt, Kamara raus! Fragt mich bitte nicht, weshalb ich die Tasche ueberhaupt mit hatte, geschweige denn meine Kamera da drin... Ich weiss es nicht! Mir war die Hoehensonne wohl zu Kopf gestiegen... Was ich aber weiss: Wir hatten unheimliches Glueck! Wir hatten 1500 Bolivianos abgehoben, genauso gut haette uns jemand auflauern koennen und... Ich hab immer gesagt, die olle Kamera - nicht schlimm, wenn die weg kommt. Doch gestern war ich so wuetend, natuerlich auf mich und meine Dummheit. Nach ein paar Minuten kam dann doch die Erleichterung, dass es NUR die Kamera gewesen ist, dass wir gesund sind, dass mein Reisepass, der aus einem noch viel bloederem Grund auch in der Tasche war auch noch da war! Que suerte!!!
Im Hostal hab ich mich erstmal beruhigt und dann den Entschluss gefasst, mir hier eine neue guenstige Kamera zu kaufen. Haben eine Elektrostrasse gefunden, und nun bin ich stolze Besitzerin einer Canon Powershot A450, die lustigerweise laut Ebay gar nicht existiert... Aber sie funktioniert! Das bedeutet, sie macht Fotos, die ich allerdings bis jetzt immer nur 2 Sekunden auf dem Pc gesehen habe... Immer wieder geht das Ding aus... Entweder ich hab scheisse gekauft oder ich muss mir die Bedienung nochmal durchlesen. Jetzt muss ich nur noch meine neue Tasche reparieren lassen, die ist doch soooo schoen!
Also Leute, ich bin zwar dumm, aber mir gehts gut! Und sowas wird hoffentlich nicht nochmal passieren... man lernt ja auch aus solchen Erfahrungen!
Der heutige Tag war im Gegensatz zu gestern sehr entspannt... Haben noch ein paar Vorbereitungen fuer den Urwald getroffen, doch leider haben wir beide keine hellen, langaermligen Shirts mit und konnten sie auch in der Stadt dank Feiertag nicht finden... Wir werdens ueberleben! Zum Entspannen haben wir uns in einen grossen gelben "Micro" gesetzt, der uns zum "Valle de la Luna" gebracht hat... Und danach haben wir uns in einen Park gesetzt und den bolivianischen Familien bei ihren idyllischen Barbecues und Volley-Spielen zugeschaut!
Jetzt gleich finden wir hoffentlich was leckeres zu essen... hier gibts suessen Pizzateig! Tja, tut mir leid, haette euch gerne ein paar Fotos gezeigt... Aetzend!!!!!!

Freitag, 3. August 2007

Todo bien!

Angekommen in La Paz, einer Stadt im Altiplano von Bolivien naehe Titicacasee... Schoen ist sie nicht, aber sie hat einen gewissen Flair, das kann man nicht leugnen. Wir werden noch 2,3 weitere Tage hier bleiben und die Stadt und ihre Umgebung naeher erkunden... Denn: Wir haben heute unseren Selva-Trip gebucht!!! Es geht ab in den DSCHUNGEL!!!! Gespannt sind wir, und froh, dass wir einiges sparen konnten, dadurch dass wir die Tour nun in Bolivien machen und nicht in Peru. Unser oekologisches Gewissen hat jedoch auch Zweifel, da uns keiner sagen konnte, inwieweit das Reserva Nacional de Madidi wirklich noch ein Naturschutzgebiet ist und ob nicht der Massentourismus dort seine Spuren hinterlassen hat...
Alles wird gut, hatte ich beim letzten Mal geschrieben und so war es auch. Haben wundervolle Tage hinter uns. In Puno, wie schon gesagt, einer sehr haesslichenStadt mit merkwuerdigen Leuten und einer Eiseskaelte, haben wir die Uros-Inseln auf dem Titicaca besucht. Das Volk, die Uros haben sich aufgrund von Streitereien mit anderen Volksgruppen auf den See zurueckgezogen und eine wirklich erstaunliche Lebensweise auf Schilfinseln entwickelt... Schlaue Leute sind´s, angeblich durch den hohen Fischkonsum...aha! Auf einer Insel leben immer mehrere Familien und die Inseln sind untereinander verbunden... Wenns zwischen den Nachbarn mal Streit gibt, dann werden einfach die Seile gekappt und die Insel treibt weiter... Wirklich interessant!
Als wir dann endlich nach Copacabana konnten, einen Tag spaeter als geplant, waren wir froh ueber ein solch friedliches, gemuetliches und sonniges Staedtchen, indem sich mal wieder saemtliche Schmuckverkaeufer niedergelassen hatten... Wenn man dieses nette Voelkchen antrifft, weiss man, es ist eine chillige Stadt! Leider stellte sich dann heraus, dass es doch ganz schoen touristisch ist. Ueberall hoerte man englisches Gemurmel...wie unangenehm. Verzeiht mir meine Arroganz, aber es ist doch wirklich so! Viele schlimme Leute...
Einen Tag haben wir auf der Isla del Sol verbracht, die anscheinend wichtigste Insel fuer das Inka-Imperium. Denn dort wurde der Sage nach der erste Inka Manco Capac geboren und Viracocha...aehhm...hat die Insel aus dem See erhoben!?!? Eine traumhafte Insel, konnten uns vor lauter schoener Aussicht gar nicht mehr einkriegen...
Am letzten Tag in Copa stiefelten wir noch den Pilgerpfad zum Cerrro Calvario empor, ein steiler Weg mit Treppenstufen bis auf 4000m nochwas... Wir wissen leider nicht, ob es ein besonderer Tag war, jedenfalls waren hunderte von Einheimischen dort, um sich lustige symbolische Gluecksbringer aus Plastik(Haeuser, Autos, Computer) und Weihrauch zu kaufen, um auf dem Berg zu beten und eine Zeremonie mit Konfetti, Bier und Knallern abzuhalten... wir waren fast die einzigen Touristen!
Der Weg von Copa nach La Paz war eine angenehme, 3stuendige Busfahrt, die jedoch ploetzlich von einer Ueberquerung des Titicacas unterbrochen wurde. Davon wussten wir vorher natuerlich nichts. Aus dem Bus geworfen, fanden wir und kurz darauf auf einem kleinen, ueberladenen Motorboot wieder, unser Bus neben dran auf einer "Faehre" ... Anabels Seekrankheit ist nun auch geheilt!
Die Fahrt ging weiter durchs bolivianische Hochland, beeindruckende Weite! Links von uns das Hochgebirge mit schneebedeckten Gletschern, rechts von uns der Titicaca... Einfach traumhaft, da kann man wirklich nicht aufhoeren, mit offenem Mund aus dem Fenster zu schauen!!!
Muss jetzt Schluss machen, das Internetcafé schliesst:-)
Es gibt noch viel mehr zu erzaehlen, aber jetzt schaut euch erstmal an, in welches Hostalzimmer ich gleich verschwinde:
Isla del Sol


bolivianische Weite...

auf dem Pilgerberg in Copacabana...
Auf dem Titicaca, fragt mich nicht was der Baum dort macht....