Freitag, 1. Juni 2007

Hausbesuche...

Heute war ein sehr beeindruckender und interessanter Tag, an dem wir mal wieder einen intensiven Einblick in das "real life" einiger Kinder bekommen haben. Wir waren mit profesora Karin auf Hausbesuchen, die einerseits den Lehrern dazu dienen, sich einen Eindruck von den finanziellen und privaten Verhaeltnissen der Schueler zu verschaffen, andererseits ist es auch fuer uns eine gute Moeglichkeit, mal "hinter die Kulissen" zu schauen, aus welchen Verhaeltnissen die Kinder denn kommen. Und es war zum Teil wirklich erschreckend zu sehen, wie die Kinder leben (muessen). Jetzt koennen wir erahnen, weshalb die Kinder mit solch freudestrahlenden Gesichtern in die Schule kommen. Denn dort haben sie Sauberkeit, fliessend Wasser, Regeln und Rituale. Fuer die Kinder ist das Centro wirklich eine Art "Zufluchtsort". Viele der Familien wohnen in Gebieten, in denen es kein fliessend Wasser gibt, sondern nur Tankwagen, die taeglich einen Kanister befuellen, der allerdings 2 Soles kostet, was fuer die Familien sehr viel Geld ist. Dementsprechend ist auch die Hygiene mangelhaft. Doch als Voraussetzung fuer den Besuch des Centros gilt, dass die Eltern ihre Kinder gewaschen und mit sauberer Kleidung zur Schule schicken. Als wir zum Haus von Pilar kamen, waren wir erschrocken als sie auf einmal auf uns zu kam, in verdreckter Kleidung lief sie alleine auf der Strasse herum, niemand war zuhause, um sich um sie zu kuemmern. In der Schule wirkt sie immer sehr gepflegt und man kann sich gar nicht vorstellen, wie sie wirklich lebt! Gerade die Selbststaendigkeit ist ein wichtiges Ziel in der Schule, da es ganz oft vorkommt, dass beide Elternteile arbeiten muessen, um die Familie zu ernaehren! Denn staatliche Hilfe gibt es hier einfach nicht! Im besonders schweren Fall von Juan gibt es keinen Vater mehr, die Mutter findet keine Arbeit, hat aber trotzdem 6 Kinder zu ernaehren, die alle noch im Schulalter sind und somit nicht arbeiten gehen koennen! Das ist echt zum Verzweifeln... Allerdings haben wir heute auch wieder krasse Kontraste erlebt, in einem Fall haben wir die absolute Armut gesehen und dann gibt es auch Familien, die mit ihrem eigenen Kiosk ganz gut ueber die Runden kommen und auch etwas fuer den Besuch des Centros bezahlen koennen. In den Faellen, in denen das nicht moeglich ist, leisten die Eltern Arbeit fuers Centro, in dem sie zum Beispiel Reparaturen erledigen, den Garten pflegen oder unser Zimmer reinigen.
Es ist wirklich sehr schwer, die Erfahrungen, die man hier macht in Worte zu fassen. Aber mir ist klar geworden, wie wertvoll das Centro fuer die Kinder ist und es ist traurig, dass aufgrund mangelnder Spenden der Schulbetrieb nicht kontinuierlich aufrecht erhalten werden kann, wie noch Anfang dieses Jahres geschehen. Es konnten die Gehaelter der Lehrer nicht bezahlt werden und die Ferien mussten um einen Monat verlaengert werden. Was in Deutschland alle Kinder freuen wuerde bedeutet fuer die Kinder hier keinerlei Abwechslung von ihrem meist schlimmen Alltag ohne jegliche sinnvolle Beschaeftigung.
Man bekommt Bauchschmerzen...
Macht euch selbst einen Eindruck:

Pilar vor ihrem Haus, nachdem sie sich ein sauberes T-Shirt angezogen hatte...
Juan Carlos mit seiner Mutter, da vergeht einem das Lachen...
ohne Kommentar...

Aber die Familien halten zusammen... meistens...

3 Kommentare:

susiontheroad hat gesagt…

hola hermana peque~na.
me alegro que estas bien.
tienes mucho tiempo para recreación, verdad? muy bien.
despues de 4 semanas, yo estoy sana - al fin.
tienes tbc - que es esto? es malo?
por suerte, no pareces mala.
mi espa~nol empeora - mas y mas.
mil besos ...
... de susanne

Nora hat gesagt…

¡hola hermana mayor!
mi español aumenta solo poco a poco. Estoy lenta en comunicarse...Pero estoy leyendo Harry Potter para aprender.Y nuestros amigos peruanos ayuden tambien.
No tengo TBC porque soy una chica europea y sana.
Que suerte estas mejor!
¡Saludos y cuidate!

die hierbleibende hat gesagt…

hola, norita y susanne,
?como se dice esto en aleman?
die meisten brauchen das in deutsch, aber hauptsache:
no tengo TBC
liebe grüße
mama